Der Kanal

Die ersten, die nach Aelbrügge kommen, sind Io, Yuri, Droryn und Rae. Sie suchen den Brunnen, der ihnen allen im Brief beschrieben wird, um möglicherweise mehr Hinweise auf den mysteriösen "T." zu finden.

Nach einiger Zeit, in der sie erstmal das derzeit in der Stadt abgehaltene Volksfest begutachten, schaffen sie es schließlich den Bürgermeister Aelbrügges, Arren Blackbar zu finden und mit ihm über das Siegel, das ihrem Brief beilag, zu reden. dieser führt sie daraufhin in den Keller des großen Hauses und zeigt ihnen den alten Brunnen.

Nachdem die Vier den Schalter gefunden haben, der ein Einstieg in den Brunnen öffnet, eilt Martha Falcner zu ihnen und bringt noch zwei Abenteurer, die ebenfalls einen Brief mit dem entsprechenden Siegel erhalten haben.

Einen kräftigen Halb-Ork namens Gorgh, der ein merkwürdiges Gerüst auf dem Rücken trägt, auf dem ein Kobold steht, ebenso grimmig drein blickend wie der Halb-Ork selbst.

Und einen Tabaxi mit schneeweißem Fell, der etwas abseits des Orks steht, aber den Raum und die Anwesenden mit Argusaugen beobachtet.

Beim Anblick des Halb-Orks, der ein ganzes Stück größer ist, als die anderen, fletscht Rae die Zähne und tastet nach dem Arm Droryns.

"Nur die Ruhe!", versucht der Bürgermeister sie zu beschwichtigen. "Scheinbar hat euer Freund um mehr Unterstützung gebeten."

Rae schüttelt vehement den Kopf. "Nein. Nach all dem was ihm passiert ist..." Sie zieht Droryn näher zu sich. "Ich kann nicht zulassen, dass er an dieses schreckliche Blutvergießen erinnert wird." Ihre Gesichtszüge werden merklich sanfter, als sie zu ihrem Schützling blickt. "ich... ich weiß, dass es falsch ist, und Ihr definitiv nichts falsches im Sinn habt. Dennoch muss ich..." Sie dreht sich zu Io und Yuri um.

"Es tut mir Leid, auch wenn wir nur einen kurzen Moment Gefährten waren. Ich... möchte Droryn schützen. Ich weiß, dass unsere Aufgabe hier wichtig ist. Doch er steht noch am Anfang einer Reise, die viel zu früh mit viel zu viel Blut begonnen hat."

Sie geht, mit Droryn im Schlepptau einige Schritte in Richtung Tür, um sich erneut zu ihren beiden alten Gefährten umzudrehen.

"Es war mir eine Ehre, mit euch gereist zu sein. Hier trennen sich jetzt aber unsere Wege, wir werden uns bestimmt eines Tages wiedersehen. Ich wünsche euch beiden nur das Beste und viel Erfolg auf euren Reisen." Sie stößt Droryn an die Schulter, woraufhin dieser sich ebenfalls umdreht, sein Gesicht könnt ihr aufgrund seiner Maske nicht erkennen, doch seine Stimme zittert ein wenig.

"Auf Wiedersehen."

Und dann, ohne weitere Worte, mit einem letzten kurzen Kopfnicken, verschwinden Rae und Droryn durch die Tür. Ihr hört noch eine Zeit lang die Schritte der beiden, die die Treppen des Hauses hocheilen, dann nur noch Stille.

Nach einigen ewig wirkenden Sekunden, räuspert sich der Bürgermeister Arren.

"Nun, das kam unerwartet." Er blickt in die kleiner gewordene Runde.

"Ich hoffe doch, das wird den Rest von euch nicht abschrecken. Martha, wir sollten gehen und die Herrschaften machen lassen."

Bevor er sich komplett umdrehen kann, hält er kurz inne.

"Oh, wartet mal." Er tastet seine Hemdtaschen ab und hält ihnen ein Stück Pergament hin. "Eine Karte von dem da unten. Sie wird nicht mehr ganz akkurat sein, aber besser als im Dunkeln zu tappen."

Die zusammengewürfelten Abenteurer entschließen sich, in die Untiefen des alten Brunnens zu steigen. Unten angekommen folgen sie der Karte, die ihnen der Bürgermeister gegeben hat und stellen fest, dass dieser außergewöhnlich akkurat ist, also doch nicht das, was er angekündigt hatte.

Die Gruppe durchkämmt die unterschiedlichen Räume des Kanals, findet die ein oder anderen Untoten, oder auch Goblins, die sich an hoffentlichen Wildtier-Fleisch, die Bäuche vollschlagen. Die generellen Räume zeigen keinerlei Spuren von Leben mehr, alles wirkt verlassen und scheint seit Jahrhunderten vor sich hin zu faulen. Der Boden des Kanals ist über und über mit Schutt, Schlamm und allerlei anderem Dreck bedeckt, doch Spuren irgendwelchen Lebens scheint es keine mehr zu geben.

Bis sie in einem der Räume auf eine Tür stoßen, die vor gar nicht allzulange Zeit dort eingesetzt wurde. Sowohl Türklinke als auch Scharniere sind deutlich neuer als die der bisher passierten Türen. Laut der Karte liegen noch einige Räume und Gänge vor ihnen. Was sich wohl also hinter dieser Tür verbirgt?

Nachdem die Gruppe den Raum mit der seltsam neuen Tür verlassen hat und sich auf zum nächsten Raum machte, entdeckten sie humanoide, vermutlich menschliche Fußspuren, die weiter ins Innere des Kanals führten. Sie folgten den Spuren und besiegten die Zombies, die ihnen in einem der Räume das Leben erschwerten. Als sie die Leichen der Zombies untersuchten, stellten sie fest, dass diese wohl zu einer militärischen Einheit gehörten, da einer der Zombies ein Emblem an der Brust stecken hatte, welches an militärische Ränge erinnerte.

Nach kurzer Zeit und vermutlich einigem an Glück, fanden sie einen Geheimraum, welcher durch eine als Wand getarnte Tür versteckt wurde. In diesem Raum fanden sie eine Schatulle mit 5 Ohrringen, sogenannten Ohrringen des Flüsterns, die allesamt verzaubert waren und als Set zur Kommunikation zwischen den einzelnen Trägern dienten. Außerdem fanden sie eine Notiz, auf der die folgenden Worte geschrieben stehen:

Hy, sma kavyv zmy ylv. Hiw ruwyl orap muw tiqy. Ryivh za dyiv fw idd za widjizual.

Die Abenteurer haben die Sprache bereits gesehen, scheint es die gleiche zu sein, wie auf den Briefen, die sie erhalten haben, auch wenn die Schrift etwas anders aussieht. Das einzige, was sie an der Notiz feststellen können, ist, dass diese mit Magie belegt wurde oder in den Worten selbst Magie ist. Für's erste haben sie die Notiz erst einmal eingesteckt, um sich später in aller Ruhe damit zu befassen.

Neben der Notiz fandet sie noch ein Pergament, auf dessen Vorderseite ein langer Text stand und auf dessen Rückseite so etwas wie ein Alphabet aufgeschrieben wurde. Auch dieses Pergament steckten sie ein.

Nachdem sie den Geheimraum verlassen haben, war es Zeit, den letzten und größten Raum des Kanals zu betreten. Dieser wurde durch drei Türen geschützt, die sie durch Strom- und Energiestöße verletzen konnte, hätten sie nicht das Emblem, welches sie von T. erhalten haben bei sich getragen.

In diesem Raum fanden sie einen riesigen Knochenhaufen, sowie einige Runen, 14 insgesamt, an den Wänden des Raumes verteilt. Diese Runen entsprachen dem Buchstaben "M" des gewohnten Alphabets, wie sie nach der Prüfung ihres gefundenen Alphabets feststellten.

Das riesige Skelett eines Minotaurus griff sie an, als sie die Reihe der Runen vervollständigten. Nach einem knappen Kampf gegen die skelettierte Bestie und seine Schergen finden die Abenteurer eine große goldene Münze die das Monster hinterlassen hat. Durch diese Münze gelingt es ihnen, den Raum wieder zu verlassen. Hastig packen sie auch diese Münze ein und machen sich wieder auf den Weg aus diesem Kanal raus.

Die Abenteurer-Gruppe hat es erfolgreich geschafft, die Monster im Kanal zu besiegen und werden nach dem Aussteigen aus dem alten Brunnenschaft von Bürgermeister Arren Blackbar empfangen, der sie sogleich in ein Bad führt, damit sich die Helden etwas auffrischen können. Gesagt, getan - mehr oder weniger in manchen Fällen; in anderen wohl eher zu viel.

Die Gruppe wird daraufhin im Haus des Bürgermeisters zu einem sehr ausladenden Festmahl eingeladen, währenddessen sie ihn auch fragen, ob er mit ihren gefundenen Hinweisen etwas anfangen kann. Der Bürgermeister bestätigt das, doch sagt er auch, dass er ihnen nicht helfen kann. Irritiert ob dieser Antwort entscheidet sich Schnee, dass dies nicht alle Antworten gewesen sein können. Die Feuer-Genasi Io stimmt ihm zu und entschließt sich ebenfalls, das Haus des Bürgermeisters genauer unter die Lupe zu nehmen, während Gorgh, der schöne Halb-Ork, weiterhin das Festmahl genießt.

Die anderen drei im Erdgeschoss zurücklassend, verfolgt Schnee den Bürgermeister in den ersten Stock des Anwesens und durchforstet erst einige Räume. Im ersten entdeckt er eine Bücherei - eine riesige Ansammlung an Büchern, die es sich bestimmt lohnt bei gegebenem Anlass genauer unter die Lupe zu nehmen. Im nächsten Raum entdeckt er einen Raum, der vor langer Zeit als ein Kinderzimmer, dem Anschein nach für ein kleines Mädchen, genutzt wurde. Von dem Kind fällt jede Spur, doch die Gelegenheit beim Schopfe packend, schnappt sich Schnee eines der alten Kleider des Mädchens, um es Girko Storripper, dem Kobold der sie begleitet und der Gorgh dient, zu geben. Als Partnerlook seines Meisters sozusagen.

Schlussendlich betritt er das Arbeitszimmer des Bürgermeister, in dem er erfährt, dass das Emblem, welches jeder von ihnen in ihrem Brief bekam, zu einer wichtigen Person in Ibalania gehörte. Welche genau wollte der Bürgermeister aber nicht verraten. Ebenfalls riet er ihnen, wegen der Notiz zu einem Gelehrten, einem Meister der Sprachen, in Bellhast zu reisen, der Hauptstadt Alelahars. Dieser würde ihnen bestimmt helfen, die fremde Sprache zu entziffern.

Als ein letztes Geschenk überreichte Martha Falcner der Gruppe ein offizielles Schreiben des Bürgermeisters, welches der Gruppe gestattete, eine Nacht in einem Gasthaus ihrer Wahl in Aelbrügge zu übernachten, damit sie den nächsten Tag erfrischt und ausgeruht antreten konnten. Das Volksfest in der Stadt war schließlich noch in vollem Gange...