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»Immer seltener sind die Zeiten, wo der Adel sich auf Turnieren im sportlichen Wettkampf misst, auf edlen Rössern durch den Feidewald Eber und Rotwild hinterher jagt und wir in Ruhe unsere Ernten einfahren können. Jetzt versinkt unsere schöne Heimat in Blut und Gewalt, im Kampf um den Thron der verstorbenen Gräfin Thuronia von Quintian-Quandt, Boron sei ihrer Seele gnädig. Und des Nachts streifen ungenannte Schrecken durch die Wälder (…)«

—gehört in der Schenke Zum Roten Maulwurf in Hartsteen, 1030 BF


Das Hartsteener Land besitzt an den Flüssen Olku, Dergel und Natter, die es umarmen, fette Wiesen und guten Ackerboden. Hier ist das Bild jedoch nicht nur beschaulich, sondern auch oft von kampfbereiten Rittern und ziehenden Söldnern geprägt. Die Bauern bemühen sich, in solch gefährlichen Zeiten nicht alleine unterwegs zu sein oder sicherheitshalber die Fluchtburg des Grundherren aufzusuchen. Manchmal kann die Ernte nur mit bewaffnetem Schutz eingebracht werden. Wo die Äcker eine große Zahl von Bewaffneten miternähren müssen, sind Hunger und Auszehrung nicht fern.

Hier liegt bereits der Vorhof der Wildermark, wo das Recht des Stärkeren zählt und Burgen immer wieder gewaltsam den Besitzer wechseln. Hartsteen wird vor allem von der schwelenden Natterndorner Fehde um den Grafenthron geprägt, die immer wieder zertrampelte oder verbrannte Felder, Scharmützel und Belagerungen mit sich bringt. Daneben herrschen mancherorts Söldnerhauptleute und unheimliche Gestalten wie Zauberer oder Paktierer aus den Schwarzen Landen als Herren von eigenen Gnaden. Auch gemeine Räuberbanden sind nicht selten – oft Bauern, die in der Fehde Haus und Hof verloren haben. Orksippen aus den Hügeln und Wäldern leben halbnomadisch und ziehen in kleinen, Wild jagenden und räuberischen Gruppen über das Land, manchmal bis vor die Tore Gareths. Während man von einem Raubritter noch erwarten kann, dass er sich zu einem ehrenhaften Zweikampf stellt, kann man froh sein, wenn man von einem Wegelagerer nicht sogleich die Kehle durchgeschnitten bekommt. Ein rohes Vergnügen des Adels ist die Gefangennahme von Orks und ihre Verwendung als Sklaven in Steinbruch, an Ziehbrunnen oder Drehmühle oder als gegeneinander gehetzte Schaukämpfer, auf die die Edelleute Geld setzen. Entflohene Orksklaven schließen sich oft der plündernden Bande des alten Tordochai-Krieger Tairon Blutauge an, eines Veteranen aus dem Orkensturm, der regelmäßig versucht, weitere Schwarzpelze aus den Sklavenpferchen zu befreien.

Im Zentrum der Grafschaft erheben sich die Höhenzüge des Feidewald, dessen höchster Gipfel, der Kahle Schirch, eine windige, baumlose Kuppe ist. Am höchsten Punkt stehen Sockel und Füße einer einst riesigen Steinstatue, die 30 Schritt in die Höhe geragt haben muss. Wer sie erbaut hat und wen sie darstellte ist unbekannt. An den Rändern des Waldes finden sich Obstpflanzungen und Granitbrüche, das Innere dient jedoch den Räuberbanden als Rückzugsort, wenn sich etwa von der Kaisermark ein großes Adelsaufgebot aufmacht, um “dem streunenden Auswurf aus Hartsteen” den Garaus zu machen.

Der Igelkönig ist der Schutzherr der Grafschaft.