Praios ist der höchste Gott des Pantheons der Zwölfgötter. In Gestalt der Sonne soll er jeden Tag in unveränderlicher Ordnung seine Bahn über den Himmel ziehen. Zu seiner Gefolgschaft zählen alle auf Dere verbliebenen Greifen. Die prächtigsten und reichsten Tempel sind Praios geweiht, auch wenn man sie seltener auf dem Lande als in der Stadt findet. Der Kult des Praios ist weit verbreitet unter dem Adel, hat aber nach der Ausbreitung der Schwarzen Lande auch bei der einfachen Landbevölkerung stark an Bedeutung gewonnen – er steht der Magie eher ablehnend gegenüber. Als Gott von Recht und Ordnung wird vielerorts in seinem Namen Gericht gehalten.
Die Verehrung Praios' in Aventurien beschränkt sich hauptsächlich auf die von den Nachkommen der Güldenländer besiedelten Gebiete. In Gebieten, die besonders unter der Herrschaft der Priesterkaiser gelitten haben, wie beispielsweise in Weiden und im Bornland (Bund), ist seine Verehrung nicht vorherrschend. Hier tritt er bei der Verehrung durch den Adel mitunter sogar an die zweite Stelle hinter Rondra zurück. Praios gilt jedoch als Götterfürst, dessen Geweihtenschaft traditionell die Herrschaft der Kaiser des Mittelreichs zumindest formell legitimiert. Der erste Monat im Zwölfgöttlichen Kalender wird Praios oder Praiosmond genannt. In der Sympathetik wird er dem Element Feuer zugeordnet.