Das umkämpfte Tobrien
Der umkämpfte Teil des Herzogtums Tobrien ist eine raue und wilde Region, die von der Küste des Perlenmeers bis zur Schwarzen Sichel über 400 Meilen und von den Trollzacken bis zum Yslisee etwa 300 Meilen misst.
Im Westen erheben sich die schroff zerklüfteten Schiefergrate der Schwarzen Sichel mit ihren Kerbtälern und bizarren Felsformationen sowie die grauen Granithöhen der Drachensteine. Daran schließen sich das tobimorische Hochland und die Yslihöhen an, ein wildes Hügelland, das zum Landesinneren hin sturmgepeitschten Heidekrautfeldern und wenigen hügeligen Auen weicht. Immer wieder erheben sich düstere Wälder mit hohen und bemoosten Bäumen dazwischen, bis das tobrische Land an der Küste des Perlenmeers schließlich in sumpfi ge Ebenen und Marschland übergeht, immer wieder von schroffen Klippen unterbrochen.
Der Perlenmeerküste sind tückische Sandbänke vorgelagert, die bis zu 15 Meilen weit ins Meer vorkommen und das Flachwasser besonders gefährlich für die Schifffahrt machen.
Im Südwesten wird das Land von den unwirtlichen und zerklüfteten Kalksteinbergen der Trollzacken und im Süden vom Urgestein der Beilunker Berge begrenzt, die sich weit über den Golf von Perricum erheben und hier eine beeindruckende Klippenküste bilden. Der Ostküste Tobriens vorgelagert fi nden sich in Perlenmeer und Tobrischer See die sumpfigen Inseln Tisal und Rulat, im Golf von Perricum liegen die waldreichen Inseln Ilderasch, Kibrom und Olrong, die früher als Bergfreischaften zum Bergkönigreich Lorgolosch gehörten.
In der Schwarzen Sichel und den Drachensteinen entspringen die bedeutendsten Flüsse der Region, die sich in atemberaubenden Wasserfällen ihren Weg in die Tiefe suchen und Tobrien prominent durchfließen: der Bendrom (der nach dem Zusammenfluss mit dem Firdrom den Radrom bildet, der sich bei Beilunk in einem mächtigen Delta in den Golf von Perricum ergießt), die Tobimora und der Tizam. Der Dogul, der bei Ilsur ins Meer mündet, entspringt nicht in den beiden mächtigen Gebirgen, ebensowenig der Vildrom, der aus den Beilunker Bergen kommt. Überall finden sich kleinere Bachläufe, von denen sich einige erst durch die kräftigen Niederschläge des Frühlings und Herbstes mit Wasser füllen. Ebenso gibt es in Tobrien viele Seen, einige kaum mehr als gefährliche Sumpflöcher, andere mit kristallklarem Wasser und von enormer Größe. Der größte der tobrischen Seen, der Yslisee, bildet den geographischen Mittelpunkt des Herzogtums und entstand vor Jahrhunderten, als die Tobimora sich ein neues Flussbett suchte.