Die Stadt Hartsteen liegt in der Grafschaft Hartsteen. Sie ist Ursprung der Händlerfamilien Quintian und Quandt, durch deren Zusammenschluss das Haus Quintian-Quandt entstand. Gräfin Thuronia von Quintian-Quandt ließ hier einen bedeutenden Tsa-Tempel errichten.
Die Stadtmauer und östlicher Stadtteil
Wie ehedem ist die Stadt geprägt von den vielen hübschen Fachwerkgebäuden, die nach außen hin einen Eindruck von Ordentlichkeit und Heimeligkeit vermitteln. Zudem sorgen die trutzigen Stadtmauern dafür, dass dem in Hartsteen aufhaltenden Reisenden ein zumindest oberflächliches Gefühl der Sicherheit vermittelt wird. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang der sogenannte "Hartsteener Grafenzug", ein gewaltiges, wundervolles Mosaik an der Innenmauer der Stadt, das alle bisher gekrönten Grafen darstellt und nach jeder Grafenkrönung erweitert wird.
Betritt man Hartsteen durch das rahjawärtige Rommilyser Tor, so wird das Viertel zur Rechten der die Stadt durchziehenden Kaiser-Gerbald-Straße geprägt vom neu erbauten Tsatempel, den die Mutter Graf Geismars finanziert hat. Der Geweihte der jungen Göttin, Bruder Arnhold, ist allerdings häufiger in den Straßen der Stadt anzutreffen, wo er etwas aufrührerisch den Neubeginn im Reiche predigend in seiner gutmütig-verschrobenen Art den Leuten Mut für die Zukunft zuspricht. Die Umgegend des Tempels ist hübsch gepflegt und man findet hier gut bürgerliche Häuser vor, die durch Blumen auf den Fensterbänken und Rabatten in den kleinen Vorgärten bestechen. Die Pension "Zur Heimkehr" und die Schenke "Bürgerstübchen" laden in diesem Viertel zum gepflegten Verweilen ein.
Auf der anderen Seite der Kaiser-Gerbald-Straße sind die Häuser, je näher man der südlichen Stadtmauer kommt, längst nicht mehr so gepflegt. In diesem Viertel wohnen die einfachen Arbeiter und Tagelöhner, die sich in den Betrieben der Stadt oder auf den Feldern des Umlandes ihr eher karges Einkommen verdienen. Zudem treibt sich hier einiges an lichtscheuem Gesindel herum und betuchteren Reisenden ist besonders ein abendlicher Aufenthalt in den kleinen Gässchen nicht unbedingt empfehlenswert, will man eine Begegnung mit Beutelschneidern auf der Straße oder eine deftige Prügelei vermeiden. Wem aber eine solche Atmosphäre liegt, der kann hier in der verräucherten Schenke "Humpen und Krug", einen interessanten Abend unter zwielichtigen Gesellen verbringen.
Die Stadtmitte
Folgt man der Kaiser-Gerbald-Straße zum Stadtzentrum, so gelangt man an den Ratsplatz, der von zwei sich gegenüberliegenden Gebäuden dominiert wird: Dem Rats- und Gildenhaus in Richtung Rahja und dem Tempel der Ordnung (Praios) auf der efferdwärtigen Seite mit dem gräflichen Inquisitionsturm.
Wie der Name bereits verrät, geht im Rats- und Gildehaus der Stadtrat der Freien Reichsstadt unter dem neuen Ratsmeister Jarlak von Binsenbeck seinen Tätigkeiten nach. Die gesamte Stadtverwaltung, samt Archiven und Amtsstuben, ist in diesem großen Gebäude untergebracht, und an seiner rückwärtigen Seite haben die einzelnen Gilden Räumlichkeiten zur Verfügung, in denen die Zunft Angelegenheiten der Stadt geregelt werden. Der schmucke Praiostempel auf der anderen Seite des Platzes, in dem der Geweihte Arnhold von Wengenholm eine Rückbesinnung auf die Ordnung und die Werte fordert, die einst das Reich zusammenhielten, wird überragt vom alten Inquisitions Turm des Celesto Custodias, der heute aber des meist verwaist ist und sich dennoch wie ein drohender Zeigefinger in den Himmel über Hartsteen erhebt.
Die Bürgerwiese und der westliche Stadtteil
Im Süden des Ratsplatzes liegt dann mit der Bürgerwiese das eigentliche Zentrum der Stadt. Auf dem gepflegten Grün und unter seinen angepflanzten Birken wird zweimal wöchentlich Markt gehalten, Gaukler spielen hin und wieder zur Belustigung auf und die Stadtjugend gibt sich dem Immanspiel mit selbst gebastelten Schlägern und Korkbällen hin. Hier an der Bürgerwiese liegen auch das teure aber gepflegte Hotel "Zum Rat" und die beiden Tavernen "Marktschenke" (für deftig-bürgerliches Publikum) und "Ritterstolz" (eher für gepflegte Händler, Adelige, Bürger mit etwas mehr Kleingeld in der Geldkatze).
Verlässt man den Ratsplatz in Richtung des Garether Tores so liegt linkerhand im Süden das von Leben pulsierende Handwerksviertel. Hier liegen die handwerklichen Betriebe der Stadt eng beieinander und auch einige Händler, die die hergestellten Waren in die Umlande verkaufen und Waren aus anderen Teilen des Reiches zu bieten haben, haben hier Unterkunft gefunden. Das Klingen von Schmiedehämmern, lautes Gefeilsche an Außenverkäufen, der Geruch harter Arbeit und das angenehme Parfum der betuchten Händler erfüllt die Luft. Weithin bekannt ist das Kontor des Handelshaus Grebelsteen. Hier können sich durchreisende Helden zu halbwegs vernünftigen Preisen ausrüsten.
Ein kleiner Ingerimmschrein, der von den Handwerkern gepflegt wird, lädt zu einem kurzen Gebet ein. Der wichtigste Bau dieses Viertels ist zur Zeit jedoch der "Tempel des guten Herren Phex", denn dem Grauen der Götter wird viel für die finanziellen Wohltaten der letzten Zeit gehuldigt, während man gleichsam den Listenreichen darum bittet, seinen Segen nicht all zu bald von der Stadt zu nehmen. So ist der Phexgeweihte Markwart Wellhöhner einer der hochangesehensten Bürger der Stadt, der über viele Dinge, die in der Stadt vorgehen, Bescheid weiß und so als gute Informationsquelle dienen kann.
Die Gaststube "Hammer und Ahle" stellt das gesellschaftliche Zentrum diese Viertels dar und bietet durchreisenden Handwerkern und nicht zu zwielichtig erscheinenden Reisenden auch einige Zimmer zur Unterkunft an.
Die Villen und der nördliche Stadtteil
Im Norden der Kaiser-Gerbald-Straße schließlich liegt das Wohnviertel der reichen Händler wie zum Beispiel der Grebelsteens, und auch einige Adels- und Rittergeschlechter der Grafschaft der Stadt haben hier ihre ansehnlichen Patrizierhäuser, die durch ein sehr gepflegtes Äußeres und schmucke, mitunter gar umzäunte, Vorgärten bestechen. Hier residiert nach der Zerstörung der Burg Natterndorn vor den Mauern der Stadt durch die Soldaten Geismars nicht selten auch der selbsternannte Gegengraf, Luidor von Hartsteen. Die Soldaten der kleinen Garnison am Garether Tor, die ein Banner der Gräflichen Garde Luidors in Waffen hält, patrouilliert oft in diesem Viertel, während im Rest der Stadt die vom Stadtrat angeheuerten Söldlinge unter Ritter Orestes von Hartsteen, dem Schwager des Ratsmeisters, für Ordnung sorgen.
Auf der anderen Seite der Straße, also noch im Handwerkerviertel gelegen, steht ein kleiner Tempel des guten Herren Efferd, in dem die die Fischer der Stadt um seinen Segen für eine ertragreiche Arbeit auf der Natter bitten. Die junge Geweihte Anjuka versteht sich zudem leidlich auf die Behandlung von bekannten Krankheiten, Wunden und Knochenbrüchen und wird von der einfacheren Bevölkerung, die sich keinen Medicus leisten kann, im Krankheitsfall aufgesucht. Insgesamt prägen angeheuerte Söldner, durchreisende Abenteurer, zwielichtige Gestalten, schuftende Orken (siehe unten), gut betuchte Bürger und fleißige Handwerker in der heutigen Zeit das Bild in den Straßen der Stadt.
Obwohl "Graf" Luidor häufig in der Stadt residiert und die allermeisten Bewohner Hartsteens die Grafenwürde auf längere Sicht wieder in den Händen eines Mitgliedes der Familie Hartsteen sehen wollen, gibt man sich nach außen hin im Grafenkonflikt neutral. Auch besitzen die Quintian-Quandts durch die traditionelle Besetzung des Eichmeisteramtes einen nicht unerheblichen Einfluss im Rat.
Jenseits der Stadtmauern
Jenseits der Stadttore sind ebenfalls einige bemerkenswerte Örtlichkeiten angesiedelt, die hier kurz abgehandelt werden sollen, da sie zum direkten Umland der Stadt und damit zu ihrem Schutzgebiet gehören. Auf einer kleinen Halbinsel am nördlichen Natterufer befinden sich die Ruinen von Burg Natterndorn, der alten Grafenburg, die bis vor kurzem von Luidor von Hartsteen bewohnt wurde. dann aber ließ Graf Geismar die Burg durch seine Truppen angreifen und schleifen, so dass sein Konkurrent um den Grafenthron gezwungen wurde, in die Stadt umzusiedeln.
In der Nähe der Stadt treibt sich manchmal die sonst in der Grafschaft Hartsteen umgehende Orkenbande des Tairon Blutauge herum. Offenbar stehen sie in losem Kontakt mit den Orks in der Reichsstadt.
Im Süden der Stadt liegt jenseits der Natter (genau genommen also bereits in der Grafschaft Schlund) das kleine "Tobrische Dorf", eine armselige Flüchtlingssiedlung, deren Bewohner mit einer baufälligen Windenfähre über den Fluss setzen können. Ähnlich wie der Orkenpferch ist das Tobrische Dorf ein sozialer Brennpunkt für allerlei Konflikte und immer wieder versuchen die reichen Handelsherren der Stadt die Flüchtlinge dazu zu bewegen, weiter efferdwärts in sicherere Gegenden zu ziehen.
Nennenswert ist gleichsam die kleine Garnison eine halbe Meile nordöstlich vom Rommyliser Tor gelegen. Hier haben die Söldlinge unter Orestes von Hartsteen, die der Rat der Stadt in den unruhigen Zeiten angeheuert hat, um die Stadt und das Umland zu schützen, Quartier bezogen, nachdem sie zwei Handvoll Soldaten Geismars, die vorher hier stationiert waren, mit Schimpf und Schande vertrieben haben.