Bruch, die Hauptstadt des Kontinents, schöne und schreckliche Metropole zugleich. Sie liegt am Delta des Flusses Salzwasser auf der grössten Landmasse nahe der Küste. Ihre Ausmasse sind für diese Zeit schier gewaltig.

Geschichte

Bruch hat eine lange und blutige Geschichte hinter sich. Neben dem Krieg der Götter und dem Tag des elfischen Zorns gab es in der Vergangenheit viele Scharmützel, Kriege und Überfälle in der Stadt. Eigentlich kann man sogar sagen, dass sich die Stadt in einem stetigen Kriegsfall befindet. Viele dieser Schlachten sind längst in Vergessenheit geraten oder werden von den Geschichtsschreibern im Vecna-Tempel unter Verschluss gehalten. Es scheint als gebe man sich alle Mühe die Geschichte geheim zu halten. Die Gilde der Plünderer etwa wird genauestens vom Vecna-Tempel und den Hexorianern überwacht. Kavernen mit ihrem Potenzial verschiedene Aspekte der Geschichte aufzudecken, sind stark zugangsbeschränkt. Sicher jedoch ist, dass die Geschichte von Bruch sehr viel älter und facettenreicher ist als Verantwortlichen den Einwohnern erlaubt zu erfahren. So findet man selbst oberirdisch kleine Anzeichen längst vergessener Tage, wie etwa Reliefs in den Katakomben der Arena oder auch auf älteren Teilen der Stadtmauern. Eines wird daraus klar: Bruch ist in seiner Vergangenheit mehrfach zerstört und wieder aufgebaut worden.

Die Narbe

Ein allzu deutliches Mahnmal der Geschichte ist die Narbe. Dieser etwa zwanzig Schritte breite und 500 Schritt lange Riss im Boden zieht sich vom Händlerviertel bis hinauf in das Bürgerviertel. Alle Versuche den Riss zu schliessen sind fehlgeschlagen. Es scheint als sei er endlos tief. An wichtigen Stellen hat man daher Brücken über ihn gespannt, welche mit Wachhäusern ergänzt wurden.

Stadtviertel

Bruch ist in Viertel eingeteilt, die durch Mauern und Tore voneinander getrennt sind. Die Hextorianer bewachen jedes Tor und der Zugang zu anderen Vierteln ist unterschiedlich beschränkt. So ist es einem einfachen Freien zum Beispiel der Zugang zum Bürgerviertel nur dann erlaubt, wenn er eine Ausnahmeerlaubnis, einen Arbeitsauftrag oder eine Einladung bei sich trägt. Ohne diese Papiere liegt es im Ermessen des Torhauptmanns, ob demjenigen der Zugang erlaubt wird. 

Das mit Abstand grösste Viertel sind die Slums, welche sich rund um die Kernstadt verteilen. Eng an eng drängen sich Holz- und Lehmhütten aneinander. Sie sind die Heimat all jener die nicht das Glück oder die Skrupellosigkeit hatten um sich in den Rängen weiter nach oben zu schieben. Vom einfachen, armen Freien über den Tagelöhner oder dem Sklaven ist alles in den einfachen Hütten und Zelten zu finden.

Im Westen schliesst sich das Orklager an die Slums an. Mit Zelten, offenen Feuern und wilden Gelagen ist es immer wieder ein Graus für die Stadtwachen im Ukreis für ein wenig Ordnung zu sorgen.

Während in den Slums eher die billigen und manchmal illegalen Dinge zu haben sind, strotzt das Händlerviertel nur so von Betriebsamkeit. Allerlei Güter werden hier umgeschlagen, von ganzen Ladungen an Weizen bis hin zu feinsten Gewürzen, Tuch, Sklaven und magischen Gegenständen. Wenn der Geldbeutel tief genug ist, gibt es kaum Grenzen diesen zu leeren.

Die recht kleine Zwergenenklave liegt nicht unweit des Händlerviertels. Sie ist geprägt von Schmieden und Brennöfen und beherbergt die besten Schmiede und Handwerker der Stadt. Während die meisten Zwerge die nahe gelegenen Berge als ihre Heimat sehen und sich daher in die Zwergenfeste zurückgezogen haben, haben sich doch einige hundert Zwerge entschlossen in Bruch ihrem Tagwerk nachzugehen. "Sei nah an deinem Feind und noch näher an deinem Kunden", heisst es in einem zwergischem Sprichwort.

Das Untotenviertel liegt etwas Abseits des Bürgerviertels auf der anderen Seite des Flusses Salzwasser. Die Untoten bleiben gerne unter sich, geht das "Unleben" dort doch etwas gemächlicher vonstatten.

Das Bürgerviertel ist das grösste Viertel innerhalb der Stadtmauern Bruch. In Reih und Glied, nach ordentlichem Bebauungsplan reihen sich Bauten und Geschäfte. Wer den Status des Bürgers erreicht und zudem noch ein Haus hier sein eigen nennen kann gehört zu den besser Situierten.

Das Adelsviertel lehnt sich zwischen dem Bürgerviertel und dem Herrscherhaus an die Stadtmauern. Es gibt nur wenige Familien, die einen offiziellen Adelstitel führen und sich gleichzeitig ein Anwesen in dem gehobenen Viertel leisten können. Für diejenigen, die dieses Privileg geniessen können mangelt es an nichts. Die Anwesen sind von üppig grünen Parks umschlossen, die Gebäude gepflegt und die Sicherheit wird hier besonders ernst genommen.

Abgetrennt vom Pöbel erhebt sich der Prachtbau als Herrscherhaus im Südwesten der Stadt. Mit kleinem Park, einem Gesindehaus, Stallungen und einem kleinen, gesondertem Tempel welcher Hextor geweiht ist überragt das Haupthaus jedes andere Gebäude der Stadt, der Residenz der Zwillinge. Kaum ein normaler Bürger hatte bislang die Möglichkeit hinter die Mauern zu gelangen, geschweige denn das Haupthaus zu betreten.

Die Tempel

Es ist kaum von der Hand zu weisen. Selbst, wenn es offiziell ein Königspaar gibt, liegt die Macht der Stadt doch in den Händen der Theokratie. Entsprechenden Stellenwert haben die Tempel. Während die kleineren Gottheiten sich mit Schreinen und kleinen, versteckten Tempeln begnügen, erheben sich vier grosse Bauten und erinnern jeden daran wer die Macht in Bruch innehat.

Der Loviatartempel liegt im Süden des Bürgerviertels. Während Reliquienhändler versuchen den Pilgern und Sündern gefälschte Artefakte zu verkaufen erhebt sich der Tempel am Ende einer imposanten Treppe.

Der Hextortempel liegt mitten im Bürgerviertel und gleicht einer Trutzburg. Gleichermassen als Tempel wie als Divisionskaserne genutzt herrscht hier und in der direkten Umgebung eine Ordnung.

Der Vecnatempel liegt fast in Rufweite des Hextorstempels. Der fensterlose, schmucklose Bau besticht durch seine kahlen Wände und sein spitz zulaufendes Dach. Der Tempel ist nicht nur klerikaler Ort. Er beherbergt auch die grösste Bibliothek des Landes und ist gleichermassen die Magierakademie.

Der Nerull-Tempel hingegen liegt im Untotenviertel. Das aussen von Reliefen überzogene Gebäude hat die Form eines Quaders, umsäumt von einem Friedhof und geschützt von schwer gerüsteten Skeletten.

Auch wenn nicht ein Priester der grossen Drei innerhalb der Mauern es gerne sieht, so gibt es doch einen vierten, grossen Tempel in der Stadt. Der Gruumshtempel liegt in den Slums, innerhalb des Orklagers und wurde ohne Erlaubnis der anderen Tempel erbaut.

Versorgung und Handel

Die Versorgung der Stadt findet teils über dem Landweg, teils über den Zivilhafen statt. Vor allem einfache Lebensmittel wie Hirse, Weizen und Reis werden über die Handelswege im Nordosten mühsam von der Gilde der Wagenlenker mittels Karren in die Stadt geschafft. Eisen, Salze, Steine und sogar Eis wird mittels Flössen auf dem Fluss Salzwasser aus den nahen Bergen herbeigeschafft. Anschliessend werden die Flösse zusammen gebunden und mittels Zugkarren und Sklaven den Fluss wieder hinauf geschafft.

Über das Meer gelangt vor allem Fisch und Fett nach Bruch. Letzteres wird von den Waalfängerflotten hergestellt und findet vor allem im Untotenviertel guten Absatz. Exotische Waren wie Seide, magische Gegenstände, fremde Weine, Kunstwerke und seltener Schmuck wird von Seehändlern in Sigil's Port erstanden und nach Bruch gebracht. Dies bringt natürlich auch Freibeuter auf den Plan, die versuchen diesen Händlern die teuren Waren abzujagen.

Fleisch ist ein besonderes Luxusgut. Während es in den Slums normal ist Ratten zu verspeisen, ist jegliche Tierhaltung zum verzehr gedachter Tiere innerhalb der Mauern verboten. Es gibt zwar einige Rinder- und Schweinefarmen ausserhalb von Bruch, aber da viele Mäuler zu stopfen sind ist die Haltung eher reichen Grundbesitzern vorbehalten. Eine besondere Delikatesse ist hingegen Elfenfleisch. Das zarte Fleisch wird meist von besonderen Metzgern angeboten und bei Festen roh oder leicht gedünstet, dünn geschnitten, serviert.

Besonderen Augenmerk in der Versorgung von Bruch obliegt dem Teehaus. Hier wechseln ganze Ernten oder Schiffsladungen den Besitzer. So manch ein Händler waren die lauten Hallen schon der Anfang und das Ende seines Reichtums. Nicht unweit liegt die Bank von Bruch. Dieses Festungsgebäude des hextorianischen Tempels beherbergt neben Gold und Silber den Gerüchten nach auch andere Schätze und so manch einen gefährlichen, magischen Gegenstand. Jedem Bürger wird gegen eine geringe Abgabe hier die Möglichkeit gegeben seinen Reichtum verwalten zu lassen. So stellt die Bank gegen Einlage Schuldscheine aus, die im ganz Bruch als akzeptiertes Zahlungsmittel akzeptiert werden. Gleichzeitig erlaubt es auch die organisierte Abgabe des Tempelzehnts, zumindest für die Kontoinhaber. Für den einfachen Freien bis hin zum Slumbewohner sind die profanen Geldeintreiber der Tempel ein nicht gerne gesehener Gast zu jedem Monat erstem.

Wasserversorgung und Entsorgung

Eines der grösseren Probleme ist die Wasserversorgung. Nachdem Umberlee aus Neid den Fluss Salzwasser verseuchte hat Bruch durchaus Schwierigkeiten seine Bevölkerung mit Trinkwasser zu versorgen. Grösstenteils wird Bruch durch Brunnen versorgt, die - durch Gitter getrennt - die Versorgung durch Kavernen sicher stellt. Dabei ist die Qualität des Grundwassers zwar ausreichend, aber leicht salzig und etwas brackig. Aus diesem Grund gibt es die Gilder der Wasserhändler. Diese verkaufen zum einen Wasser, das aus den Tempeln stammt. Aber auch Händlerrouten von Lochwasser und von Eis aus den Bergen ist für diejenigen, die es sich leisten können, eine bessere Alternative.

Das was rein geht muss Natur gebunden wieder raus. Aus diesem Grund wurde ein kleiner Teil der Kavernen zu einem Kanalsystem umgebaut. In den Slums wie auch für den normalen Bürger gibt es öffentliche Orte, an denen man sein Geschäft erledigen kann. Privatsphäre ist dabei nicht vorhanden. Oft erfährt man sogar den besten und neusten Klatsch auf diesen Orten. Manchmal werden sogar Verträge an diesen Orten ausgehandelt. Hat man sein Abort beendet nutzt man übrigens einen in Essigwasser getränkten Schwam, um sich zu reinigen.

Gesetz und Ordnung

Das Gesetz liegt in der stählernen Hand der Tempel, allen voran in der Hand der Kirche Hextors. Dabei erfolgt keinerlei Gewaltenteilung. Die Hextorianer beschliessen die Gesetze und setzen sie durch. Für den einfachen Slumbewohner und den freien Mann ist dabei der einfache hextorianische Hauptmann oft schon gleichermassen Richter und Henker in einer Person. Für Bürger bedarf es den Schuldspruch eines Priesters, oft während einer Anhörung. Eine Ausnahme bilden hier nur die Bewohner des Unotenviertels. Da dies auch rechtlich etwas Abseits des normalen Stadtlebens liegt, hat sich die Kirche dazu entschlossen hier die Ordnung durch die Inquisition durchsetzten zu lassen.

Für Mitglieder der Kirchen, Adlige und bei besonderen, prestigeträchtigen Vergehen ist die Inquisition zuständig. Während in den Strassen oft schon ein Hauptmann das Gesetz zur Geltung bringt werden bei solchen Vergehen Tribunale abgehalten. Je nach Art und Beschuldigtem sind diese sogar Öffentlich und werden von den vier obersten Richtern abgehalten. Diese Art der Rechtssprechung ist selten, aber jedes Mal ein besonderes Spektakel.

Ein besonderer Aspekt der Rechtssprechung ist der Gerichtskampf. Jeder, der mindestens den Stand eines Bürgers erreicht hat, kann sich auf dieses Recht berufen. Die für ihn geltende Rechtsinstanz bestimmt sodann die Art des Kampfes welcher in der Arena unter dem Jubel der Zuschauer statt findet. Für Einflussreiche ist dies durchaus ein Schlupfloch, denn es kam in der Vergangenheit nicht selten vor, dass ein hextorianischer Veteran seinen Kampf gegen einen einfachen Sklaven bestreiten konnte und damit seine Sühne vollzog. Genauso wurden aber auch schon Horden von Wölfe auf einen einfachen Bäcker geschickt.

Rechtskundler, die sich mit dem umständlichen Recht der hextorianischen Kirche auskennen, ist unter den Reichen also immer gerne gesehen. Jedes grössere Haus hält sich mindestens einen Kundler, um Geschäfte und Leben in allen Situationen abzusichern.

Kultur und Kunst

Die Kultur in Bruch ist so vielfältig wie ihre Einwohner. Und das spiegelt sich nicht nur im Amphitheater wieder. Von der jährlichen Mode bis hin zu der Art wie die Häuser gebaut werden erkennt man den Einfluss von so vielen Kulturen, dass es kaum noch auseinander zu halten ist. Zumal dem normalem Einwohner meist der Vergleich fehlt. Innerhalb der Stadtmauern achtet die Verwaltung der Kirche Hextors penibel auf ein allgemein gültiges Erscheinungsbild. So sind die Häuser aus Bruchstein aus dem nahen Gebirge und Holz aus dem Kliingenwald recht einheitlich gebaut. So gilt es als politisches Statussymbol unter den Bürgern von diesen Vorgaben abweichen zu können. Eine Hauswand weiss zu tünchen bedarf schon eines orderntlichen Bestechungsgeldes. Ein Haus wie Sarus' Domizil, in weissem Mamor und mediteranem Stil erbaut, mag ein Königreich an Einfluss gekostet haben.

Ganz anders sieht es in den Slums aus. Hier hat man wahrlich nicht das Geld oder gar den Einfluss, aber die Verwaltung hat genug damit zu tun diese Massen daran zu hindern überall ihr Zelt aufzuschlagen. So sind die Slums sehr unterschiedlich gebaut. Während Holz und Stein im Osten vorherrscht wird im Süden eher Lehm genutzt.

Mit der Kunst verhält es sich ähnlich. In vielen Werken sind die verschiedenen Einflüsse zu erkennen, wenn man denn vermag sie zu deuten. Allerdings hat der Glaube und die Loyalität zu ihnen ein grossen Einfluss. Viele Werke spiegeln die Gottgefälligkeit wieder. Von der Art und Weise ist Kunst in Bruch in einem weiten Spektrum vertreten. Von Statuen, Reliefen und Gemälden bis hin zu kunstvollen Schnitzereien auf Knochen oder dem Rücken eines Sklaven. Gerade die Kunst vermag die Macht und den Wahnsinn des Bösen in einer Form auszudrücken die keine Grenzen erkennen lässt. Zu den berühmtesten Werken gehören magische Kunstwerke wie die Reliefe an der Aussenwand des Nerull-Tempel. Die dargstellten Szenen sind in ständiger, langsamer Bewegung und stellen täglich ein anderes, brutales Schauspiel aus der Vergangenheit dar.

Verwaltung

"Und die Teufel erschufen die Hölle, die Bürokratie!", so oder so ähnlich mag es jedem durch den Kopf gehen wenn er sich mit der bürokratischen Verwaltung von Bruch auseinander setzten musste. Egal ob grössere Veranstaltungen, Baumassnahmen oder Hochzeiten. Die Verwaltung von Bruch achtet penibel auf die Einhaltung aller Regeln und Verordnungen. Von diesen gibt es allerdings so viele, dass man sich schon schuldig macht wenn man das Haus verlässt und nicht nach links und rechts schaut. Teilweise sind die Verordnungen absurd, teils durchaus sinnvoll wie etwa die Verbote zur Wasserverschwendung. Man tut gut daran einen örtlichen Rechtskundler seine Dinge in der Verwaltung regeln zu lassen. Ohne die Kenntnisse der verschiedenen Prozesse findet man sich sonst schneller zum Zwangsdienst in der Bastion wieder als die ersehnte Baugenehmigung in Händen zu halten.

(Bild-Quelle: https://wallpaperaccess.com/medieval-city)